Waldtage

Das Spielen zwischen den Bäumen, Konstruieren mit Stöcken, Steinen, Moos und Blättern, das Entwerfen von großen Tipis aus Ästen und das Erleben des natürlichen Jahreskreislaufs sind nur ein paar Erfahrungen, die unsere Kinderhauskinder an unseren regelmäßigen Waldtagen machen. Gemeinsam beobachten wir Käfer und andere Tiere und genießen die Stille. Der Kreativität der Kinder sind hier keine Grenzen gesetzt.

Minigruppe

Die jüngsten Kinder in unserem Haus, besonders die Kinder, die noch unter 3 Jahren sind, besuchen 3x die Woche die sogenannte Minigruppe. In der Gemeinschaft erleben die Kinder den Jahreskreislauf und die religiösen Feste in einer kindlich angepassten Form. Die Turnhalle bietet unseren „Minis“ den Raum, sich frei und altersentsprechend zu bewegen und miteinander zu klettern, rennen, krabbeln und aktiv zu sein. In kleinen Angeboten experimentieren, gestalten, lesen, tanzen, singen, kochen und backen unsere Jüngsten miteinander.

Vorschule

Die Vorschulkinder treffen sich wöchentlich. Sie sind trotz der unterschiedlichen Gruppen eine feste Einheit, die mit einem eigenen Namen ihre Identität festigt. Die baldigen Schulkinder lernen die Welt ganzheitlich zu begreifen und Vorgänge aus der „Welt der Erwachsenen“ praktisch nachzuvollziehen.

Unsere Vorschulkinder erleben unter anderem:

  • Der Entstehungsweg vom Mehl zum Brot (Besuche bei der Mühle und dem Bäcker)
  • Ausflug zum Bauernhof
  • Was sind die Aufgaben der Polizei und der Feuerwehr?
  • Was blüht zu welcher Jahreszeit? (Ausflug in den Botanischen Garten)
  • und vieles mehr…

Alltägliche Herausforderungen, z. B. das Erlernen der Straßenverkehrsregeln, das freie Sprechen vor der Gruppe, das kritische Hinterfragen verschiedener Sachverhalte und das adäquate Äußern eigener Bedürfnisse, lernen die Kinder hier ebenfalls zu meistern.

Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen.

Ein nigerianisches Sprichwort

Sprachprogramme

Die Sprache ist der Schlüssel zur Welt. Durch diese können wir uns mitteilen, miteinander in Kontakt treten und unsere Bedürfnisse und Gefühle verbal zum Ausdruck bringen. Deshalb hat die sprachliche Bildung einen hohen Stellenwert in unserem Alltag. Das regelmäßige Vorlesen von Büchern, Erzählen von Geschichten und der tägliche soziale Kontakt mit anderen ist die Grundlage einer sprachlichen Basis. Um dies zu vertiefen, besuchen wir in regelmäßigen Abständen unsere Stadtteilbücherei und nehmen an diversen Projekten teil. Durch mehrsprachiges Vorlesen lernen Kinder neue Sprachmelodien aus anderen Kulturkreisen kennen. Gleichzeitig werden alle in ihrer Muttersprache wertgeschätzt und bestärkt. In Kooperation mit der jeweiligen Grundschule bieten wir für Kinder mit Bedarf den sogenannten „Vorkurs Deutsch“ an.

Religiöse Bildung in unterschiedlichen Formen

Unsere religiöse Grundeinstellung, das Leben und Pflegen der christlichen Werte sind ein Teil unseres täglichen Alltags. Christliche Geschichten erleben unsere Kinderhauskinder in Erzählungen, Kamishibai Darstellungen, Bilderbüchern und sogenannten Ketteinheiten. In den letzten Jahren wurde es zur Tradition, dass unsere Theaterfreudigen Mitarbeiter für die Kinder Geschichten während der Fasten und Osterzeit nachspielen. So staunen die Kinder beispielsweise bei den Wundergeschichten wie „der Sturmstillung“ und „der Heilung vom Gelähmten“. Auch am Fest vom heiligen St. Martin sind die Kinder und die Gemeinde dabei und fühlen, sehen und hören die Legende.

Kinderkonferenz im Hort

Um die Gruppendynamik zu stärken, trifft sich die ganze Gruppe einmal im Monat oder nach Bedarf zur Kinderkonferenz in der Turnhalle. Hier werden aktuelle Themen, Freitags- bzw. Ferienprogramme, Wünsche und Kritik miteinander besprochen, diskutiert und abgestimmt. Der Inhalt der Kinderkonferenz setzt sich aus Themen der Kinder und des Personals zusammen.

Freitagsangebote im Hort

Die in der Kinderkonferenz beschlossenen Aktionen werden auf den Monat verteilt, transparent gemacht und durchgeführt. Jedes Kind bestimmt selbst, ob es bei den jeweiligen Programmen teilnehmen möchte oder seine Freizeit in der Gruppe eigenständig gestaltet.

Medienpädagogik

In der heutigen Zeit, sind Medien aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Smartphones, Tablets, Laptops und vieles mehr umgeben uns alle, selbst die Jüngsten, bereits täglich. Leider sind diese Medien oft eher negativ behaftet.

Wir haben es uns zur Aufgabe gesetzt mit den Kindern neue digitale Welten zu erleben und diese aktiv in unser Kinderhaus einzubinden. Um dies zu ermöglichen, wurde jede Gruppe mit einem iPad ausgestattet. Mit diesem arbeiten wir in gezielten Projekten, die von uns pädagogisch angeleitet und begleitet werden.

Um dies qualitativ, professionell und kindgerecht anbieten zu können, haben wir bereits Fortbildungen zu diesem Thema besucht und nehmen ab September 2021 an der Qualifizierungskampagne „Startchance kita digital“ vom ZMF (Zentrum für Medienkompetenz der Frühpädagogik), JFF (Institut für Medienpädagogik) und IFP (Staatsministerium für Frühpädagogik) teil. Einige Ideen, die wir mit den Kindern umsetzten möchten sind:

  • selbstgestaltete Comics
  • Theaterstücke filmen
  • Memory-Spiele fotografieren oder mit eigenen Bildern gestalten
  • Bücher von Schulkindern, für andere Kinder, vorgelesen und aufgenommen
  • selbstgeschriebene und gezeichnete Bücher
  • Filme mit selbstgestalteten Hintergründen und Figuren
  • gesungene Lieder aufnehmen
  • Zeitraffer von wachsenden Pflanzen
  • Video von einem Tag im Kinderhaus
  • Schatzbuchseiten selbst gestalten
  • Wissenserweiterung durch Nachforschung (z. B. über Pflanzen beim Waldausflug oder bei den Hausaufgaben)

Medienkompetenz ist ein Bildungsbereich wie viele andere in unserem Alltag. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, das Interesse der Kinder zu wecken und zu fördern. Jedes Kind hat die Möglichkeit diesem nachzugehen soweit es möchte. Liegt der Interessensschwerpunkt vom Kind derzeit in einem anderen Bereich, so schätzen wir diese wert und akzeptieren dies.

Diese Form von Arbeit mit Medien ist für uns ein neuer, spannender Abschnitt. Wir freuen uns darauf, diesen mit unseren Kinderhauskindern zu entdecken und gemeinsam zu wachsen.

Tiergestützte Pädagogik

Unsere vierbeinige Mitarbeiterin Yuki.

Yuki ist ein Koolie/Whippet Mischling und unser Therapiehund in der Einrichtung. Sie besucht die Gruppen ca. alle drei Wochen für zwei Tage. 

Am Anfang vom Betreuungsjahr kommt Yuki in die Gruppen zum Stuhlkreis. Die Kinder und auch Yuki haben die Möglichkeit sich erstmal von der Ferne zu entdecken und zu „beschnuppern“. Die Kinder haben Zeit, sich mit ihr vertraut zu machen. Jedes Kind hat hierbei sein eigenes Tempo und Grenzen, kein Kind wird zu etwas gedrängt, was es sich nicht von selbst zutraut. Gemeinsam in der Gruppe erlernen wir Verhaltens- und Umgangsregeln mit dem Hund. Mit der Zeit führt sie angeleitete Spiele mit der Gruppe durch, die Kinder lernen, ihr Anweisungen zu geben und spielerisch, aber auch respektvoll mit einem Lebewesen umzugehen. Yuki wird im Einzelkontakt bzw. in der Kleingruppe eingesetzt, um beispielsweise:

  • die Sprache anzuregen
  • ruhigen und schüchternen Kindern mehr Selbstbewusstsein zu verleihen
  • hektischen, nervösen Kindern eine Unterstützung zu sein, um sich zu entspannen
  • unkonzentrierte, leicht abzulenkende Kinder lernen, sich zu fokussieren und bei der Sache zu bleiben
  • und sicherlich noch vieles mehr.

Natürlich findet diese Zusammenarbeit nur im beiderseitigen Einverständnis statt. Es gibt jederzeit den Freiraum, dass Kinder nicht im Kontakt mit Yuki sind. Dies kommunizieren wir ganz offen mit unserer Elternschaft, da es uns sehr wichtig ist, dass die Kinder und auch unsere Eltern sich bei uns im Kinderhaus wohl und willkommen fühlen.

Tiergestützte Pädagogik ist für uns ein ganzheitliches Naturerleben mit allen Lebewesen und Schätzen dieser Erde.

Besuche im Seniorenheim

Alle Menschen, Tiere und die Natur altern. Dies ist ein ganz natürlicher Prozess, den unsere Kinderhauskinder aktiv erfahren dürfen. In der Natur beobachten dies die Kinder jedes Jahr aufs Neue, das Frühlingserwachen, die Reife der Früchte und den kargen Winter. Auch wir Menschen wachsen, lernen, werden groß und selbstständig und sind im höheren Alter häufig wieder auf Hilfe angewiesen. Die Kinderhauskinder begegnen dem älter werden im Alltag beim Einkauf, manchmal auch zuhause mit Oma und Opa. Im Kinderhaus besuchen wir in regelmäßigen Abständen ein Seniorenheim, um die älteren Herren und Damen zu besuchen und in Kontakt zu treten. Die Bewohner/-innen freuen sich, wenn die Kinder kommen und sie bei Liedern, Fingerspielen und Tänzen zusehen können. Eine besondere Erfahrung für die Kinder, aber auch die älteren Menschen ist das gemeinsame Singen alter, traditioneller Kinderlieder. Die Kinderhauskinder erleben, wie die Senior/-innen plötzlich mitsingen und auch aktiv Lieder vorschlagen, während diese in Erinnerungen schwelgen und besonders an Demenz erkrankte Bewohner/-innen wieder aktiv werden.

Aktivitäten, die wir bereits gemeinsam umsetzen und auch einige, die wir zukünftig planen:

  • Gemeinsame Bastelangebote und Singen alter Kinderlieder
  • Spiele mit dem Schwungtuch, Bälle zuwerfen und gemeinsames Kegeln im Garten
  • Gemeinsame Spaziergänge, auch mit dem Therapiehund „Yuki“

Wichtig für ein gutes Gelingen ist die Bereitschaft, sowohl von den Kindern, als auch von den Bewohner/-innen. Einige an Demenz erkrankte Menschen wissen manchmal nicht mehr, dass sie zuvor noch mitmachen wollten und brechen dadurch die Einheit manchmal kurz vorher ab. Dies vermitteln wir den Kindern im Vorhinein altersentsprechend.

Auch der Besuch der Senioren bei uns im Kinderhaus ist zukünftig geplant. Beispielsweise bei religiösen Einheiten und dem Freispiel. Das gemeinsame Singen und Spielen schafft dabei eine magische Verbindung.