Nachdem die Kinder in der Weihnachtszeit mit den Spielsachen in der Regenbogengruppe sehr unachtsam umgegangen sind. Reichte des allen. Die Spielzeuge beschlossen nun in den Urlaub zu gehen und sich das nicht weiterhin gefallen zu lassen. So teilten die Kolleginnen den Kindern im Morgenkreis mit, dass das Spielzeug so traurig ist, sich ungerecht behandelt fühlt und eine Auszeit möchte. Die erstaunten Kinder holten alle Spielsachen zusammen und gemeinsam wurden alle Puzzle, Spiele, Bücher, Puppen, Kuscheltiere, Bauecken-und Puppeneckenmaterialien weggeräumt. Was nun? Die Kinder standen erstmal in einem leeren Raum, wo nur noch Tische und Stühle zu sehen waren. Was sollten die Kinder jetzt tun? Natürlich hatten die Erzieherinnen eine tolle Idee. Mit vereinten Kräften wurden große Kartons zum Konstruieren und kreativen Schaffen geholt.
Nun gab es viele Kartons, Stifte, Kleber, kleine Schneidemesser extra zum Karton schneiden, spezielle Kartonschrauben, Tücher und weiteres Material um sich erfinderisch zu entfalten. Jeden Tag wurden die Kinder ideenreicher und kamen schon voller Vorfreude mit immer neuen Anregungen morgens in die Gruppe.
Als einige Tage ein Kind später aus dem Winterurlaub in die Gruppe kam staunte es nicht schlecht. „Wo sind denn die ganzen Spielsachen hin?“ Daraufhin die Gruppenfreundin ganz locker: „Das Spielzeug macht Urlaub am Strand ist doch klar!“
Die anfänglichen Bedenken, dass die Kinder sich langweilen und nach kurzer Zeit wieder nach dem Spielzeug fragen, verflog in Windeseile. Schnell wurden aus dem Karton Häuser, Burgen und Tiere aller Arten gezaubert. Und neben den Kolleginnen der Gruppe staunten auch die Eltern, wie ausgeglichen und harmonisch sich der Gruppenalltag gestaltet. Um den Eltern einen besseren Einblick geben zu können, boten die Erzieherinnen „Hospitationstage“ an, wo die Eltern für einige Stunden in der Gruppe „Mäuschen spielen konnten“, um einen kleinen Einblick in ein kreatives, manchmal optisch etwas chaotisches Lernfeld zu erlangen.
Denn wie heißt es so schön, wo gearbeitet wird, da fallen auch Spänne und manchmal wirkt es nach außen nicht so geordnet und sauber wie sonst, was besonders für Kolleginnen manchmal eine große Herausforderung war. Aber wo kann man seine Kindheit sonst so frei ausleben, ganz nach dem Motto von Pippi Langstrumpf „ich mach mir meine Welt, so wie sie mir gefällt!“


